BRAUNE IRDENE SCHALE
Brauntöne in der Natur sind der Erde und ihren lehmigen Schichten vorbehalten, dem Sand, dem Humus, dem Holz der Bäume, den Schalen vieler Samen, den abgestorbenen Gehäusen der Pflanzen, dem Fell der Tiere. Achten Sie, lieber Ausstellungsbesucher, auf die Schönheit der vielen verschiedenen natürlichen Brauntöne. Schließlich tragen sie wesentlich dazu bei uns Halt und Orientierung zu geben! Boden vermittelt uns Weite und Fläche, betont die Waagerechte, das Ebene, das Tragende. Stämme und Geäst weisen dagegen stets nach oben. Sie vermitteln zwischen Himmel und Erde, betonen die Aufrechte, sind Sinnbild für das Aufrichtige.
Begegnung mit dem Erdinnersten heißt Begegnung mit kraftvoller Wärmeenergie, mit Verwandlung und Neuschöpfung. Chemische Grundstoffe in elementaren Zuständen begegnen sich, tauschen sich aus, formieren sich, verbinden sich, trennen sich für neue Begegnungen. Begegnung mit dem Erdinnersten läßt uns die Qualität chemischer Prozesse erahnen . . . gewaltig, verlässlich und schöpferisch.
Begegnung mit den äußeren Zonen der Erde, dem Erdmantel und der Erdkruste, heißt Verdichtung und Verfestigung. Sol- und Gelartiges sondern das feste Mineralische in phantasievollen farbigen Variationen aus. Die Bildung dieses verdichteten Untergrunds ist Schutz vor der Wärmestrahlung im Erdinnersten und Voraussetzung für die Entstehung von Leben.
Begegnung mit der oberen Schicht heißt Begegnung des Mineralischen mit dem Lebendigen. Die oberste fruchtbare Zone ist humus- und mineralstoffreich und von zahlreichen Lebewesen belebt. Über dem Erdreich findet unter dem Einfluss des Lichts sichtbar Verwandlung und Neuschöpfung statt. Die Farben der Pflanzen zeugen davon.
URZEIT - STEIN - HOLZ -
HARMONIE der natürlichen Farben
Geborgenheit, Verlässlichkeit, Schwere, Erdverbundenheit, Beständigkeit, Ruhe sind die Begriffe,
die sich spontan zur Farbe Braun als Gedanken formen.
Im Farbbereich des BRAUN darf man sich aufgehoben und aufgefangen, ja sogar warm umfangen fühlen.
Entschleunigung, Geduld und Ausdauer sind weitere Qualitäten des Braun.
ERDE - EISEN - KUPFER
- HARMONIE der natürlichen Farben
Mineralien in diversen Braun-tönen erhalten ihre Färbung fast ausnahmslos durch Eisensalze, Oxide und Hydroxide des Eisens in unterschiedlicher Zusammen-setzung.
Die Farben der Eisenmineralien findet man zum Beispiel in der Provence, in den Steinbrüchen von
Roussillion. Die Natur selbst hat sie dort mit Künstlerhand in steinigen Felsen verewigt.
Goldocker, Rötel, Roter Ocker, Englischrot, Hämatit ... diese ockergelben, rostigen, ziegeligen dunkelbraunen, erdigen
Farbtöne zeigen sich als imposante, gebänderte Gemälde in Stein und beeindrucken durch ihre fließend farbigen
Schichten.
Gediegenes Kupfer hat seinen eigenen Farbton, ein warmes Orangebraun, mit Anlauffarben von dunkel oxidiertem Kupfer.
PFLANZE - FRUCHT - HOLZ - HARMONIE der natürlichen Farben
Es ist vor allem der HERBST-Typ, dem warme Brauntöne zu Gesichte stehen. Diese warmen Brauntöne nennen sich Nussbraun, Rehbraun, Schoko, Terracotta, Erde, Ziegel und andere. Sie werden von mir mit Hölzern und Fruchtschalen in fließenden Farbverläufen gefärbt. Die entstehenden Zwischentöne beleben den Grundton und betonen den persönlichen Farbtyp.
Welches Braun steht dem SOMMER-Typ?
Es sind die pudrigen gedeckten Brauntöne mit Schokocharakter und Mischungen mit Steingrau
MILCHKAKAO, PUDER, MUSKAT
Welches Braun bevorzugt der WINTER-Typ?
Wintertypisch ist ein sehr kräftiges Graubraun, das mit klaren Farbtönen kontrastieren darf.
SEHR DUNKLE SCHOKOLADE
Und welches kleidet den FRÜHLINGS-Typ?
Zimtige, karamellige und beige Farbtöne sind hier auf der bräunlichen Skala zu finden.
CAPPUCINO, LEHM, SAND
Gefärbt werden diese wunderbaren Brauntöne mit Catechu, mit Walnussblättern und -schalen, mit Teeextrakt, mit Eibenrinde und anderen braun färbenden Pflanzenteilen. Die schönsten Farbübergänge und ganz unvorhergesehene Nuancen entstehen durch Kombination von gelben, roten und blauen Färbepflanzen. Hier bewegt sich die Färberin im künstlerischen Element.